Rückblick

Das war das 2. EveryBody Festival für mixed-abled Tanz und Performance

Vom 08. – 12. Mai fand das 2. EveryBody Festival für mixed-abled Tanz und Performance statt, das EveryBody gemeinsam mit der Tafelhalle veranstaltet hat. Mit dem Festival haben wir ein starkes Zeichen für Inklusion in Kunst und Kultur in der Metropolregion Nürnberg gesetzt. Zusammen mit den eingeladenen internationalen Gastkünstler*innen konnten wir das breite Panorama der zeitgenössischen Tanz- und Performancekunst von Künstler*innen mit und ohne Behinderungen aufzeigen. 

Unser Programm

Nach Grußworten von Friederike Engel (Leiterin der Tafelhalle), Susanna Curtis (künstlerische Leiterin von EveryBody), Prof. Dr. Julia Lehner (Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg) und Angelika Feisthammel (1. Vorsitzende des Mittelfränkischen Behindertenrats) wurde das Festival mit „SOILED“ vom österreichischen Künstler Michael Turinsky eröffnet. „SOILED“ wurde in Anknüpfung an persönliche Erfahrungen mit der körperlichen Behinderung von Turinsky entworfen. In einem großen Becken voller Öl verbildlichten die Performer*innen hier eine Utopie des Menschlichen. Ausgeklungen ist unser erster Festivalabend mit einem Konzert des Nürnberger Gitarristen und Sänger Armin Nembach

An Festivaltag zwei wartete ein grandioser Doppelabend auf: Markéta Stránská aus Prag zeigte ihre eindrucksvolle Soloperformance „Fly!“, in der sie, ebenfalls inspiriert von persönlichen Erfahrungen, Grenzen und deren Überwindung erforscht hat. Anschließend wechselte das Publikum ins Foyer der Tafelhalle, wo es von Comedian Timur Turga empfangen wurde. Turga verpackt seine Erfahrungen der letzten Jahre, in denen er immer mehr Sehfähigkeit verloren hat, auf humoristische Weise und erzählt von seinen Begegnungen und Erlebnissen im Alltag. 

Zur Fragestellung „Wie geht inklusive Kulturarbeit? Impulse für die Metropolregion Nürnberg“ kamen am Festivalfreitag Gila Vanessa Fürst, Andrea Halder, Fabian Kittel und Laura Polster mit Friederike Engel als Moderatorin für eine Podiumsdiskussion zusammen. Gesprochen haben sie u.a. über grundlegende Voraussetzungen für die Kulturarbeit. Danach zeigte unser EveryBody-Amateurensemble ein paar Ausschnitte aus der kommenden Produktion COMING TOGETHER. Zum Ausklang hat DJ Dr. Zons zum Late Night Wave nochmal richtig eingeheizt. 

Tag vier begann mit einem inklusiven Tanzworkshop zur Produktion „the woman in me“ von Curtis & Co. – dance affairs/EveryBody. Erst eine Woche zuvor feierte unsere neue Produktion Premiere und wir freuen uns sehr, dass wir sie auch im Rahmen des Festivals zeigen konnten. Nach der Vorstellung lud die Big Band „Vollgas Conencted“ der Musikschule Fürth zum Feiern. 

Der letzte Festivaltag wartete noch einmal richtig auf: Unsere schottischen Gäste der Kompanie Indepen-dance luden mit „Four Go Wild in Wellies“ zu einem wunderbaren Tanzstück für Kinder ein, das nicht nur das junge Publikum völlig begeistert zurückließ. Ganz ohne Sprache, untermalt mit Musik und tollen Bildern, haben die vier Performer*innen gezeigt, wie Freundschaften entstehen, wachsen, Risse erleben und wieder gekittet werden können. In der anschließenden „Brotzeit für alle“ gab es Möglichkeiten zum Austausch. Den Abschluss machte eine weitere Vorstellung von „the woman in me“ – diesmal als relaxed performance am Nachmittag. 

Wir danken allen Beteiligten, allen Künstler*innen, allen Unterstützer*innen und allen Besucher*innen für dieses wunderbare und inspirierende Festival!

Das EveryBody-Festival wurde ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, gefördert durch die Stadt Nürnberg, Bürgermeisterin, Geschäftsbereich Kultur und von Aktion Mensch. 

Das Gastspiel von Markéta Sránská (CZ): FLY! wurde unterstützt durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik, das Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg und die bayerisch-tschechische Plattform. 

Das Gastspiel von Indepen-dance (GB): Four Go Wild in Wellies wurde unterstützt durch Demokratie Leben, International Office, City of Glasgow und das Amt für internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg.